Die Gemeinde Borchen und viele Vereine, darunter natürlich auch der SC Borchen, trauern um Christoph Rothmann, der am 17. Dezember plötzlich und unerwartet im Alter von 73 Jahren verstorben ist.
Christoph Rothmann engagierte sich seit mehr als 45 Jahren in herausragender Weise ehrenamtlich als auch beruflich innerhalb der Gemeinde Borchen sowie auch kreis- und westfalenweit für die Belange des Sportes.
Der Name von Christoph Rothmann wird immer mit der Schule an der Altenau (ehemals Altenauschule) in Verbindung stehen, hat er doch die Entwicklung dieser Schule über viele Jahre entscheidend mit beeinflusst und später auch als Schulleiter richtungsweisend gestaltet. Nach Studium und Vorbereitungsdienst trat er im Jahre 1972 seinen Dienst an der damaligen Hauptschule an. Im Jahr 2003 übernahm er das Amt des stellvertretenden Schulleiters. Im Jahre 2004 erfolgte schließlich ein weiterer Sprung auf der Karriereleiter und Christoph Rothmann wurde Nachfolger des langjährigen Schulleiters Günter Vonde.
In seinem neuen Amt galt es für Christoph Rothmann sogleich vielfältige Herausforderungen anzunehmen. Die Entwicklung der Altenauschule als Haupt- und Realschule im organisatorischen Verbund – bereits angestoßen von seinem Vorgänger – wurde von ihm erfolgreich vorangetrieben und als es sich abzeichnete, dass die neue Schulform der Sekundarschule landesweit ein wichtiger Baustein unter den weiterführenden Schulen werden würde, stellte er sich mit großer Energie und Zuversicht diesen herausfordernden Umbrüchen. Als er schließlich im Frühjahr 2012 in die Freistellungsphase seiner wohlverdienten Altersteilzeit ging, konnte er seiner Nachfolgerin ein gut bestelltes Amt überlassen.
Christoph Rothmann war Pädagoge mit Leib und Seele, der sich stets mit großem Engagement für seine Schülerinnen und Schüler, aber auch für sein Kollegium eingesetzt hat. Egal ob Fragen, Wünsche oder Anregungen, für seine Lehrerinnen und Lehrer hatte er immer ein offenes Ohr. Außerunterrichtliches Engagement seiner Schülerschaft war ihm ebenfalls ein wichtiges Anliegen und genoss den gleichen Stellenwert wie der Fachunterricht.
Mathematik, Physik und Sport waren Christoph Rothmanns Fächer, wobei insbesondere dem Schulsport seine ganz große Leidenschaft galt. Auch hier war es für ihn wichtig, die Talente seiner Schülerinnen und Schüler zu fördern, sie voranzubringen und ihnen so zu einem persönlichen Erfolg zu verhelfen.
Neben seinem Engagement in der Schule gehörte Christoph Rothmann bereits 1975 zu den Initiatoren, um in Borchen einen vereinsübergreifenden Sportverband zu gründen und in diesem Verband auch Aufgaben im Vorstand zu übernehmen. Christoph Rothmanns hoher Maßstab ist stets der faire Umgang zwischen allen Sportlern und Nichtsportlern in der Gemeinde. In seiner unkomplizierten Art sorgt er mit stets neuen Ideen dafür, dass manchmal ausweglos scheinende Probleme dennoch gelöst werden. Besonders hervorzuheben ist, dass Christoph Rothmann ab 1975 zunächst an der Altenauschule und der Grundschule in Kirchborchen die ersten Schülerabzeichen abnahm. 1977 wurden erstmals Erwachsene für das Sportabzeichen ausgezeichnet. Die Zahl der pro Jahr abgegebenen Sportabzeichen lag zuletzt bei über 1000, wobei der größte Anteil von Kindern und Jugendlichen. Damit ist es u.a. seinem Engagement zu verdanken, dass die Gemeinde seit Jahren im Kreis Paderborn an erster Stelle liegt. In den gemeindlichen Schulen förderte er immer wieder die Ablegung des Deutschen Sportabzeichens, das er als offizieller Prüfer auch selber abgenommen hat. Er bildete sogar Prüfer für diesen Bereich vereinsübergreifend im Namen des Kreissportbundes Paderborn aus. Hier war er von 2013 bis 2021 im Beirat des Kreissportbundes Paderborn federführend für das Thema „Sportabzeichen“ verantwortlich.
Ferner brachte er viele Jahre sein vielfältiges Wissen auch als sachkundiger Einwohner im Schul-, Kultur-, Jugend- und Sportausschuss der Gemeinde Borchen ein.
Von der Gemeinde Borchen wurde Christoph Rothmann im Jahr 2000 mit der Silbermedaille für die ehrenamtliche Förderung des Breitensportes und im Jahr 2010 mit der Ehrennadel der Gemeinde Borchen ausgezeichnet.
Bereits 1977 gründete Christoph Rothmann mit einigen Gleichgesinnten den Lauftreff in Borchen und setzte die Idee des „Altenaulaufs“ in die Tat um. In diesem Jahr fand er zum 44. Mal statt.
Sportlich war er einer der erfolgreichsten Triathleten in seiner Altersklasse und errang als beste Platzierung den 5. Platz bei den deutschen Meisterschaften. Er trat 1984 in den SC Borchen ein und leitete ab 1996 als Abteilungsleiter die Leichtathleten des SC Borchen 20 Jahre lang. Die mit über 700 Mitglieder zählenden Abteilung ist eine der größten des
SC Borchen. Mit mehr als 500 Kindern und Jugendlichen hat sich unter seiner Leitung ein großartiges und vielfältiges Angebot für die Jüngsten entwickelt. Der Borchener Schülerlauf-Cup entstammt seinen Ideen, dieser fand in diesem Jahr zum 8. Mal statt.
Nachdem Christoph Rothmann die Leitung der Abteilung 2018 in jüngere Hände übergeben hatte, blieb er dem SC Borchen treu und war weiterhin für die Sportabzeichenabnahme bei Wind und Wetter auf dem Sportplatz Bohnenkamp in Kirchborchen zur Stelle und sorgte dafür, dass die Gemeinde Borchen immer auf den vorderen Plätzen in NRW zu finden war.
Ein besonderes Anliegen war ihm während der Flüchtlingskrise 2015 den jungen Menschen, die aus fernen Ländern zu uns kamen, auf seine besondere Weise zu helfen.
Er bot ihnen Schwimmkure an, half den jungen Menschen sich im täglichen Leben in unserer Gesellschaft zurechtzufinden. Weiterhin gründete er eine eigene Sportgruppe „Gemeinsam am Ball“ in dem jungen Menschen mehrere Nationen gemeinsam Sport ausüben.
Sein Einsatz führte dazu, dass der SC Borchen als Stützpunktverein „Integration durch Sport“ anerkannt wurde. Im Jahr 2018 wurde er vom SC Borchen für seine jahrzehntelange Vereinsarbeit zum Ehrenmitglied ernannt.
Als Rektor der Altenauschule, Vorstandsmitglied des Gemeindesportverbandes, Leiter der Leichtathletik-Abteilung des SC Borchen, als Sportler und auch persönlich prägte Christoph Rothmann die Gemeinde Borchen viele Jahre in vorbildlicher Weise. Die Borchener trauern um einen großartigen Menschen.
